Das Seminar kombinierte die Methoden des Simulationsspiels und Betzavta, um den Teilnehmern Raum zum Nachdenken und zur Diskussion über demokratisches Verhalten und Diskriminierung in ihren Gesellschaften zu geben. Betzavta ist ein hebräisches Wort und bedeutet "gemeinsam". Es ist zu einem Synonym für ein innovatives konfliktbasiertes Bildungskonzept geworden, dessen Lernprozess sich darauf konzentriert, Konflikte und Dilemmas zu schaffen und sie mit dem Ziel einer feindfreien demokratischen Kommunikation zwischen den Bürgern zu bearbeiten. Die Betzavta-Sitzungen umfassten Aktivitäten zu den Themen "Demokratische Entscheidungsfindung", "Demokratische Grundsätze", "Beziehungen zwischen Minderheiten und Mehrheiten" und "Grundrechte". Die Ergebnisse der Aktivitäten regten die Teilnehmer dazu an, darüber nachzudenken, wie sie in realen Situationen handeln und über die Ursachen von Störungen der demokratischen Grundsätze in Gesellschaften zu diskutieren. Im zweiten Teil des Seminars schlüpften die Teilnehmer in die Rollen von Politikern und Aktivisten in der fiktiven Stadt des Simulationsspiels Anopolis. Hier sahen sie sich mit verschiedenen Problemen konfrontiert, wie z.B. einer schlechten wirtschaftlichen Lage, Arbeitslosigkeit, Spannungen zwischen den Gruppen und einem Flüchtlingsstrom. Die TeilnehmerInnen wurden beauftragt, sich über die Entwicklung von drei freien Bauplätzen in der Stadt zu einigen. Die Vorschlagsliste verfolgte verschiedene Ziele, die in drei Kategorien unterteilt waren: Handel, Kultur und Bildung sowie Soziales. Die Teilnehmer diskutierten lebhaft, um ihre Interessen mit den Bauprojekten zu erfüllen. Das Planspiel schuf jedoch ein tieferes Verständnis für die Schwierigkeiten bei der Anwendung demokratischer Prinzipien in Situationen mit stark divergierenden Interessen. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse versuchten die Teilnehmer dann, Strategien zu finden, um diese Schwierigkeiten auf persönlicher Ebene zu überwinden, damit sie sich schließlich auf ihre Gesellschaften auswirken können. Für CRISP war es eine große Freude, mit diesen jungen und kreativen Teilnehmern zu arbeiten. Wir hoffen, dass sich diese Art von Projekten auch in Zukunft weiterentwickeln und immer mehr junge und demokratisch denkende Gruppen ansprechen wird. Wir möchten uns auch bei unserer Partnerorganisation "Kreisau Initiative" für die fruchtbare Zusammenarbeit bedanken.
Zielgruppe
Gymnasiasten aus Deutschland, Israel, den Palästinensischen Autonomiegebieten und Polen.
Projektziele
Die Schüler erwarben Hintergrundwissen über den Aufbau und die Anwendung von sozialer, religiöser und politischer Diskriminierung und deren Auswirkungen auf das Leben der Menschen. Außerdem lernten sie konkrete und praktische Möglichkeiten kennen, wie sie damit umgehen können.