Obwohl die Mitarbeiter solcher Einrichtungen in vielen Fällen ihr Bestes geben, um sich angemessen um die Bedürfnisse und Traumata der jungen Menschen zu kümmern, sind ihre Ressourcen begrenzt. Die Tatsache, dass in diesen Einrichtungen junge Flüchtlinge mit sehr unterschiedlichen Kulturen und Bildungshintergründen auf engstem Raum zusammenleben, verschärft die Situation zusätzlich. Um die Konflikte zwischen den jungen Menschen zu verringern, wurde CRISP eingeladen, einen Dialogprozess in einer dieser Einrichtungen zu moderieren. In einer Reihe von drei Workshops brachten wir 45 Teilnehmer aus verschiedenen afrikanischen Ländern, Syrien, Afghanistan und Russland zusammen. Mit verschiedenen nonverbalen Methoden versuchten wir, ihnen die Perspektive der anderen Seite näher zu bringen und Regeln und Richtlinien zu entwickeln, um eine respektvollere Atmosphäre in der Einrichtung zu schaffen.
Zielgruppe
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus verschiedenen afrikanischen Ländern, Syrien, Afghanistan und Russland.
Projektziele
Das wichtigste Ergebnis war, dass die Teilnehmer begannen, die Perspektiven der anderen Seite zu verstehen. Indem sie sich mit der Frage beschäftigten, wie sie sich selbst wahrnehmen und wie sie von anderen wahrgenommen werden, erkannten sie, dass sie letztlich alle ähnliche Visionen und Träume für ihre Zukunft in Deutschland haben. Dies half ihnen zu erkennen, dass nicht die anderen Flüchtlinge an ihrer derzeitigen Situation schuld sind. Durch diesen Perspektivwechsel hoffen wir, dass wir eine Basis für ein respektvolleres Zusammenleben in der Einrichtung schaffen konnten. Außerdem haben wir gemeinsam mit ihnen einige Leitprinzipien erarbeitet, wie sie auf individueller Ebene mit Konfliktsituationen umgehen können. Dadurch hoffen wir, die Situation nachhaltiger beeinflussen zu können.