Seit 2017 ermöglicht die mobile Anwendung "Hidden Memories", die sowohl im Apple Store als auch im Play Market heruntergeladen werden kann, den Nutzern, verschiedene Perspektiven auf die Maidan-Ereignisse 2013/14 in Form einer begehbaren Audioinstallation zu erleben. Im Rahmen dieses Folgeprojekts werden in Zusammenarbeit mit den Lehrern vor Ort maßgeschneiderte pädagogische Module entwickelt und für den Einsatz in Sekundarschulen empfohlen. Damit trägt es dazu bei, die aktuelle Polarisierung der ukrainischen Gesellschaft zu überwinden und den Dialog über gemeinsame Werte zu fördern.
Projektziele
Ziel des Projekts ist es, die Wertschätzung des Dialogs über grundlegende Werte unter den Ukrainern zu erhöhen und dadurch zu einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft beizutragen. Wir entwickeln pädagogische Module, die als Rahmen dienen und auf der App "Hidden Memories" oder den Erfahrungen, die während der Arbeit daran gemacht wurden, aufbauen. Wir glauben, dass ein konstruktiver Dialog über die Grundwerte einer demokratischen, liberalen Ordnung in einem sicheren Umfeld geführt werden kann, und wollen mehr solcher Räume schaffen.
In Kombination mit dem Konzept des historischen Gedächtnisses und kreativen Werkzeugen wollen wir einen Raum der Meinungsfreiheit schaffen, in dem ein weit weniger polarisierter, sondern vielmehr kritischer und differenzierter Diskurs zum Thema der jüngsten ukrainischen Geschichte und der ihr zugrunde liegenden Werte möglich ist. So fördern wir einen friedlichen Dialog, Toleranz gegenüber anderen Meinungen und ermöglichen es Lehrern, kritisches Denken bei ihren Schülern zu entwickeln.
Zielgruppe
Die Hauptzielgruppe des Projekts sind die Lehrer der ukrainischen Sekundarschulen. Gemeinsam mit 26 Lehrern aus 24 Oblasten der Ukraine entwickeln wir die pädagogischen Module, die am Ende des Projekts allen ukrainischen Lehrern und Ausbildern der nicht-formalen Bildung zur Verfügung stehen werden.
Aktivitäten
- Kick-Off Meeting - fand im August 2020 statt
- Die erste Schulung für Ausbilder fand im Oktober 2020 statt: Die Teilnehmer erhielten eine Einführung in die historische Erinnerung und die Förderung des friedlichen Dialogs. Nach einer Analyse der Themen, die in den Schulen behandelt werden sollten, bei deren Erörterung die Lehrkräfte jedoch eine hohe Sensibilität empfinden, hat die Gruppe sechs Themen ermittelt, zu denen sie pädagogische Module entwickeln möchte: Religion, Untergang der UdSSR, Leben von Binnenvertriebenen, Gender, Informationskriege und Revolutionen in der modernen Ukraine. Als Fortsetzung der Schulung besuchten die Teilnehmer eine Reihe von Webinaren, die von bekannten ukrainischen Experten zu den Themen historisches Gedächtnis, Dialog, gewaltfreie Kommunikation usw. gehalten wurden.
- Testphase - März 2021: Die TeilnehmerInnen setzen die neu entwickelten pädagogischen Module um und holen Feedback von den SchülerInnen ein. Ein besonderer Schwerpunkt in der Testphase liegt darauf, zu evaluieren, inwieweit die gewählten Methoden geeignet sind, sensible Themen im schulischen Rahmen zu diskutieren. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Testphase werden die Module an die Bedürfnisse von Lehrern und Schülern angepasst. Anschließend werden die Module vom ukrainischen Bildungsministerium geprüft und von Experten bewertet.
- Zweite Ausbildung von Ausbildern - geplant für Sommer 2021: Teams aus Studenten und Lehrern werden 20 Miniprojekte in ihren Regionen entwickeln. Ziel der Miniprojekte ist es, die sensiblen Themen der modernen Geschichte der Ukraine in den Gemeinden zur Sprache zu bringen und den offenen Dialog in der Gesellschaft zu fördern.
- Umsetzungsphase - geplant für Sommer 2021: Die geplanten Miniprojekte und die zweite Schulung der Ausbilder werden durchgeführt. Bewertungsseminar und Abschlussveranstaltung - geplant für September 2021: Die Publikation mit den Bildungsmodulen sowie die Ergebnisse der Miniprojekte werden von Lehrern und Schülern den interessierten Gästen und Partnern vorgestellt. Ergebnisse / Errungenschaften
Im Rahmen der Nachbereitung statten wir Lehrkräfte und Ausbilder mit pädagogischen Modulen aus, die einen sicheren und differenzierten Austausch zum Thema Maidan 2013/14 und anderen sensiblen Themen wie Revolutionen, Integration von Binnenflüchtlingen, Annexion der Krim oder Erinnerung an den Untergang der UdSSR fördern. Diese pädagogischen Module sollen Diskussionen über die grundlegenden Werte, die hinter den verschiedenen Perspektiven auf die Themen stehen, erleichtern. Auf diese Weise trägt das Projekt dazu bei, die derzeit eher polarisierende und aufgeheizte Atmosphäre zu überwinden, wenn es um Debatten über die jüngsten Ereignisse oder die ukrainische Vergangenheit geht. Darüber hinaus unterstützt es wichtige demokratische Werte wie den friedlichen Dialog, Toleranz und Pluralismus.