Mit der Unterstützung von Gender-Experten konnten die Mitglieder der Länderteams und die neu hinzugekommenen Teilnehmerinnen spezielle Instrumente und Techniken kennenlernen, die auf eine positive Einstellung und Selbstermächtigung abzielen. Im Laufe der Workshops entwickelten die Frauen der Länderteams Fähigkeiten zur Systematisierung von Methoden und ermittelten durch deren Anwendung die Stärken und Schwächen ihres Teams, die sich auf die Effizienz ihrer Arbeit auswirkten, und identifizierten und diskutierten Probleme, die bei der Umsetzung des Projekts unter den unbeständigen Umständen in den Ländern auftraten. Alle Frauen der drei Länder werden ihre individuellen Unterstützungskreise über das Projektende hinaus weiterführen. Wie eine georgische Teilnehmerin sagte: "Der Workshop war ein neuer Start in ein neues Leben und der erste mutige Schritt, den sie nach einem 44-tägigen Krieg gemacht haben".
Die Teilnehmer, die in ihrem Arbeitsalltag mit immer komplexeren Herausforderungen konfrontiert sind, erhielten zunächst einen Einblick in zentrale Aspekte der Komplexitätstheorie. Außerdem trainierten sie die Klassifizierung verschiedener Probleme nach dem CYNEFIN-Rahmen und diskutierten, was Führungskompetenz im Kontext komplexer Aufgaben ausmacht.
Am zweiten Tag nahmen die Teilnehmer an dem Planspiel "Großbürgerhausen" teil, in dem ein Bürgerforum simuliert wird. Hier bestand die Herausforderung darin, sich auf einen gemeinsamen Beschlussvorschlag zur Nutzung des Geländes einer alten Weberei in einer deutschen Stadt zu einigen. Die Simulation bot die Möglichkeit, komplexe Dynamiken in einer sicheren Umgebung zu erleben und über prototypische Herausforderungen, die sich daraus ergeben, zu reflektieren. Am dritten Tag lag der Schwerpunkt auf der Anwendung der erworbenen Kompetenzen auf Herausforderungen in der praktischen Arbeit. Hier trainierten die Teilnehmer anhand eigener Fallbeispiele den Einsatz von Methoden zur Visualisierung und Strukturierung komplexer Sachverhalte.
Projektziele
- Langfristige Unabhängigkeit der Netzwerke der Unterstützungskreise von Frauen in Georgien, Armenien und Aserbaidschan.
- Ausweitung der Förderkreise
- Sensibilisierung der Frauen für die UN-Agenda "Frauen, Frieden und Sicherheit" (UNSCR 1325)
- Kapazitätsaufbau bei den Teilnehmern in den Bereichen "Community Development" und Menschenrechtserziehung
Zielgruppen
Die Teilnehmer sind Frauen aus ländlichen und städtischen Gebieten sowie aus den Hauptstädten der drei Zielländer.
Aktivitäten
- Aktivität 1: Schulung zum Kapazitätsaufbau für 24 Teilnehmer
- Aktivität 2: 6x regionale Workshops: Kapazitätsaufbau und Wissenstransfer an neue Frauen, Männer und junge Menschen aus den Regionen durch Multiplikatoren*
- Aktivität 3: 6x Situationsanalyse mit lokalen Akteuren* und Gemeindevertretern
- Aktivität 4: 6x regionale Workshops: Planung von Menschenrechtsinitiativen
- Aktivität 5: 6x Umsetzung lokaler Initiativen
- Aktivität 6: 1x Evaluierungsworkshop der 24 Teilnehmer und 2 Frauen aus jeder der 6 Regionen (insgesamt 36)
Ergebnisse / Errungenschaften
Die Frauen, die 2019 am Projekt teilnahmen, fungierten 2020 als Multiplikatorinnen und gaben ihr Wissen in den regionalen Workshops an andere Frauen, Männer und Jugendliche weiter. Auf diese Weise übernahmen sie mehr Verantwortung für die Aufgaben des Netzwerks und machten das Projekt in dieser Hinsicht zu einem Erfolg.
An jedem Unterstützungskreis nahmen mindestens 2 neue Frauen aus 6 Dörfern der beteiligten Regionen teil. Auch Männer und junge Menschen nahmen an den regionalen Workshops teil. Während des ersten Workshops zum Kapazitätsaufbau arbeiteten die Unterstützungskreise mit einer Expertin der Arbeitsgruppe zur Umsetzung der UNSCR NAP in Georgien zusammen. Die Frauen erfuhren etwas über die Ziele der Resolution und über den aktuellen Stand sowie die Herausforderungen bei der Umsetzung des jeweiligen NAP in ihrem Land. Sie tauschten auch "Best Practice"-Beispiele aus.
Jeder Unterstützungskreis führte eine Initiative durch, die ein frauenrechtsbezogenes Thema behandelte. Daran waren mindestens 5 Personen beteiligt. Die Informationen über die Initiativen wurden in sozialen Medien wie den Facebook-Seiten der Partnerorganisationen veröffentlicht.