Implementation
25.10.2025

Simulationsspiel zur Energiesicherheit

Verhandlungen zur Energieagenda für Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit, ohne dabei Klima und Ethik zu vergessen

Gemeinsam mit der DENA (Deutsche Energie-Agentur) haben wir ein neues Simulationsspiel zum Thema Energiesicherheit entwickelt, um den Strategietag der Organisation zu gestalten. Auf der Grundlage der Expertise der DENA in den Bereichen Energiesysteme, Marktgestaltung, Infrastrukturplanung und regulatorische Rahmenbedingungen haben wir das Szenario verfeinert, politische Kompromisse abgewogen und ein hohes Maß an technischem Realismus sichergestellt.

Dieses Simulationsspiel spielt in naher Zukunft vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Herausforderungen, hoher Energiepreise und zunehmender geopolitischer Spannungen. Die Teilnehmer schlüpfen in die Rolle hochrangiger Vertreter deutscher Ministerien und Regierungsparteien, die mit der Neugestaltung der langfristigen Energiestrategie des Landes, der „Energie-Agenda 2050“, beauftragt sind. Ausgehend von einem Entwurf mit den wichtigsten Punkten müssen sie innerhalb und zwischen den Koalitionsparteien verhandeln, um die Mandate der Ministerien aufeinander abzustimmen, konkurrierende Prioritäten in Einklang zu bringen und einen koordinierten Kabinettsantrag auszuarbeiten – oder sie müssen mit den Folgen einer Pattsituation rechnen. Die Übung spiegelt die reale Entscheidungsfindung in der Exekutive wider und konfrontiert die Teilnehmer mit der Dynamik zwischenministerieller Verhandlungen, dem Management von Koalitionen und den Kompromissen, die die Politikgestaltung prägen. 

Im Wesentlichen beschäftigen sich die Teams mit drei strategischen Fragen: dem zukünftigen Energiemix (einschließlich der Rolle von erneuerbaren Energien, Wasserstoff, Kohle, Gas, Netzen und Speichern), der Finanzierung massiver Infrastruktur- und Übergangskosten, ohne Versorgungsunternehmen, Verbraucher oder den Bundeshaushalt zu überlasten, und den Konturen der internationalen Zusammenarbeit, die erforderlich ist, um eine widerstandsfähige und erschwingliche Dekarbonisierung zu gewährleisten. Indem sie diese Spannungen navigieren und einen tragfähigen Kompromiss anstreben, lernen die Teilnehmer, wie sektorales Fachwissen, politisches Kapital und institutionelle Zwänge zusammenwirken, um eine robuste, zukunftsorientierte Energiepolitik für einen Staat zu entwickeln. 

Die Teilnehmer lernen, wie politische Entscheidungen der Exekutive durch komplexe Verhandlungen zustande kommen, welche Dynamiken und Kompromisse das politische Handeln prägen und wie ministerielle sektorale Perspektiven und Zielkonflikte berücksichtigt werden.