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Kultursensibler Kampf gegen Fake News

Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Desinformation unterstützen wir Pädagogen, da wir ihre entscheidende Rolle nicht nur als Multiplikatoren, sondern auch als Schlüsselfiguren im Kampf gegen dieses Problem und als Personen mit persönlichen Ansichten und sensiblen Punkten anerkennen. Deshalb haben wir ein innovatives Schulungsprogramm zur Unterstützung von Pädagogen in Georgien, Moldawien und der Ukraine entwickelt. Dieses Programm soll Lehrern helfen, die Herausforderungen der Desinformation in ihren Klassenzimmern zu bewältigen und ihre persönliche und berufliche Entwicklung zu unterstützen.

Quick facts
DAUER01.09.2023 Bis 30.06.2024
STANDORTEGeorgien, Moldawien, Ukraine
TEILNEHMER25 Pädagogen aus diesen Regionen
BEGÜNSTIGTEca. 800

CRISP hat in Zusammenarbeit mit dem Civic Education Teachers' Forum (CETF) und dem Eastern European Network of Citizenship Education (EENCE) ein Projekt ins Leben gerufen, das sich mit dem kritischen und aufkommenden Thema der Desinformation in der Bildung beschäftigt.

Das Projekt "Fake News kultursensibel bekämpfen" soll Lehrkräfte für politische Bildung aus der Ukraine, Moldawien und Georgien zusammenbringen und sie mit den Fähigkeiten ausstatten, kultursensibles Unterrichtsmaterial zu entwickeln und effektiv mit Klassenzimmern umzugehen, in denen Desinformation weit verbreitet sein könnte.

Das Programm richtet sich an Pädagogen, die kritisches Denken und Medienkompetenz bei Schülern fördern wollen. Die Hauptziele bestehen darin, Pädagogen in dilemmabasiertes Lernen einzuführen, sie mit den Fähigkeiten auszustatten, Diskussionen im Klassenzimmer über heikle Themen zu führen, und ihnen Instrumente an die Hand zu geben, um Fehlinformationen wirksam entgegenzuwirken.

Mehr über das Projekt:

Zunächst wurden die Auswirkungen der Desinformation auf die Schulgemeinschaft (Schüler, Lehrer, Verwaltung, Eltern) untersucht, wobei über 1874 ausgefüllte Fragebögen von Befragten aus verschiedenen Regionen Georgiens eingingen. Auf der Grundlage der gesammelten Informationen wurden die weiteren Schritte des Projekts an die Bedürfnisse unserer Zielgruppe angepasst.

Zwischen Februar und April 2024 fand dann eine Reihe von Online-Workshops statt, in denen drei Ausbilder aus der Ukraine und Georgien Themen im Zusammenhang mit der Selbstregulierung von Lehrern, konfliktsensibler Bildung, Medienkompetenz und der Bedrohung der Demokratie durch Desinformation behandelten. Die Teilnehmer trafen sich regelmäßig online, um an den Workshops teilzunehmen und an den ihnen gestellten Aufgaben zu arbeiten. Die (nicht-)verbale Kommunikation zwischen und innerhalb von Gruppen aus verschiedenen Ländern half ihnen, sich gegenseitig kennenzulernen und einen theoretischen Überblick über die Themen zu bekommen, an denen sie im weiteren Verlauf des Projekts arbeiten werden.

Anschließend fand zwischen dem 27. April und dem 3. Mai ein Studienbesuch in Berlin statt, bei dem ein umfassendes Programm angeboten wurde, um Pädagogen aus drei Ländern mit innovativen Unterrichtsstrategien auszustatten. Mit der Unterstützung von Experten aus der Ukraine, Österreich und Deutschland konnten die Teilnehmer ihre Unterrichtserfahrungen austauschen und Fallbeispiele entwickeln, die für ihren lokalen Kontext relevant sind. Die Fortbildung kombinierte teambildende Übungen, eine Einführung in das dilemma-basierte Lernen und die Konflikttheorie, um das Verständnis und die Prävention von Desinformation zu verbessern. Die Teilnehmer beschäftigten sich mit Kohlbergs Theorie der moralischen Entwicklung und wendeten diese Theorien in praktischen Aktivitäten auf pädagogische Szenarien an. Besuche einer deutschen Schule, von Museen und des Bundestages wurden in das Programm aufgenommen, um das Verständnis zu vertiefen und interkulturelle Verbindungen zu fördern. Die Sitzungen konzentrierten sich auch auf die Erstellung und Verfeinerung von Fallstudien über Fehlinformationen, die Vermittlung sensibler Themen im Klassenzimmer und die Bewertung von Unterrichtsmaterialien. Dieser ganzheitliche Ansatz zielte darauf ab, Pädagogen mit Instrumenten auszustatten, die einen effektiven Umgang mit Fehlinformationen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten ermöglichen.

Die Schulung wird mit der Erstellung eines Handbuchs auf der Grundlage der getesteten Fälle abgeschlossen, das den Teilnehmern und anderen Pädagogen als Leitfaden für den Umgang mit dem Thema Desinformation in heterogenen Klassenzimmern dienen soll. Bis Ende Juni 2024 wird dieses Handbuch fertiggestellt und auf der Konferenz für Partnerorganisationen und ausgewählte Teilnehmer aus jedem Land vorgestellt.

Projektziele 

Unser Ziel ist es, Pädagogen in die Lage zu versetzen, dringende pädagogische Herausforderungen zu erkennen und zu bewältigen, die sich aus den unterschiedlichen ethnischen und geschlechtsspezifischen Hintergründen ihrer Schüler und dem weit verbreiteten Problem der Desinformation ergeben. Wir wollen sie mit praktischen Werkzeugen ausstatten, um ihre Unterrichtseffizienz zu verbessern und ein Umfeld zu schaffen, das kritisches Denken und informierte Diskussionen fördert.

Zielgruppe(n)

Dieser Workshop richtet sich in erster Linie an 25 Lehrkräfte in Georgien, Moldawien und der Ukraine, insbesondere an diejenigen, die in Regionen arbeiten, die stark von Desinformation betroffen sind und in denen die Klassen zunehmend heterogen sind. Nutznießer des Projekts sind über 800 Schüler, die regelmäßig von den am Projekt beteiligten Lehrkräften im Bereich der politischen Bildung unterrichtet werden.

Geplante Ergebnisse/Erfolge
  • Die Teilnehmer entwickeln und implementieren kultursensible Bildungsmaterialien, um wirksam gegen Desinformation vorzugehen.
  • Die Teilnehmer wenden die während der Schulung erlernten Strategien an (z. B. Dilemma-basiertes Lernen, Kohlbergs Theorie, Blooms Taxonomie usw.), um in ihren Schulen ein pädagogisches Umfeld zu schaffen, das kritisches Denken und sachkundige Diskussionen fördert.
  • Es wird ein gebrauchsfertiges Handbuch entwickelt, das es Lehrkräften ermöglicht, dilemmabasiertes Lernen zu nutzen und es an unterschiedliche Zielgruppen und Umgebungen anzupassen.

Das Projekt zielt nicht nur auf Bildungsziele ab, sondern fördert auch ein internationales Netzwerk, das einen nachhaltigen Dialog und ein Unterstützungssystem für Pädagogen schafft, die in unterschiedlichen geopolitischen Kontexten vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder eine Schulung buchen möchten, wenden Sie sich bitte an hello@crisp-berlin.org oder besuchen Sie den Kontaktbereich auf unserer Website.


Partner

Dieser Workshop wurde in enger Zusammenarbeit mit folgenden Partnern durchgeführt