Am 6. Oktober nahm eine Gruppe von 12 Studierenden, Wissenschaftlern und Beamten an dem Pilot-Simulationsspiel „Tools for Integrity-Based Decision-Making” (Werkzeuge für integritätsbasierte Entscheidungsfindung) teil. Das Hauptziel des Spiels bestand darin, den Teilnehmern Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie den lokalen Governance-Kontext analysieren, Bereiche mit dem höchsten Risiko für Integrität und Rechenschaftspflicht identifizieren und die Anreize und Bedingungen bewerten können, die eine integritätsbasierte Entscheidungsfindung ermöglichen.
Die Simulation modelliert die Interaktionen zwischen verschiedenen öffentlichen und privaten Akteuren im Rahmen eines Beschaffungsprozesses, der von einer lokalen Behörde durchgeführt wird. Jeder Akteur, der durch bestimmte Funktionen, Verantwortlichkeiten und Interessen gebunden ist, engagiert sich, verhandelt und erzielt Vereinbarungen auf der Grundlage der durch den institutionellen Kontext geschaffenen Anreize. Das Ergebnis dieser Interaktionen sowie die Entscheidungen der einzelnen Akteure bestimmen das Ergebnis der Simulation.
Während der Simulation erlebten die Teilnehmer das Netzwerk von Anreizen und ethischen Dilemmata, das die Interaktionen zwischen den verschiedenen an einem Beschaffungsprozess beteiligten Akteuren prägt, und stellten die komplexe Dynamik nach, die den Kern integritätsorientierter Entscheidungsprozesse bildet.
Diese Pilotimplementierung stellt die erste Zusammenarbeit zwischen CRISP und der Universidad Autonoma de Bucaramanga (UNAB) dar und diente als Testlauf für das neu entwickelte Simulationsspiel „Digitale Werkzeuge für aktuelle Herausforderungen im Kampf gegen Korruption und integritätsbasierte Entscheidungsfindung”. Sowohl das Europäische Forschungszentrum für Korruptionsbekämpfung und Staatsaufbau (ERCAS) als auch der amerikanische Journalist John Dell’Osso haben zur Entwicklung der Simulationsmaterialien beigetragen.



