Project Update
18.06.2024

Stärkung der Resilienz in Ninewa: Erfolgreiches Konfliktlösungstraining mit Planspielen

In enger Zusammenarbeit mit Ambero und CMC hat CRISP die letzte Schulung des "Young Enumerators and Mediators (YEM) Capacity Development Project" erfolgreich abgeschlossen.

Das Hauptziel dieser Studienreise war es, die Jugendlichen in ein anderes Post-Konflikt-Umfeld einzuführen und sie mit dem nationalen Umfeld für Konfliktlösung und Versöhnung vertraut zu machen. Der Schwerpunkt der Schulung lag auf der Vernetzung mit relevanten Akteuren und auf erfahrungsbasiertem Lernen durch Simulationsspiele.

Der Studienaufenthalt fand in Broumana, Libanon, statt, wobei Kohorte 1 vom 30. Mai bis 4. Juni und Kohorte 2 vom 6. bis 11. Juni teilnahm. Die Teilnehmer waren irakische Universitätsstudenten, Hochschulabsolventen und junge Berufstätige aus den fünf Distrikten von Ninewa, darunter sowohl städtische Zentren als auch ländliche Unterdistrikte. Diese heterogene Gruppe vertrat verschiedene ethnisch-religiöse Identitäten und trug so zu einer reichhaltigen und facettenreichen Lernerfahrung bei.

Der Workshop begann mit einem zweitägigen Simulationsspiel, bei dem die Teilnehmer in die Rollen verschiedener Interessengruppen schlüpften, die an einem Landstreit zwischen zwei Gemeinden in der fiktiven Stadt Qadira beteiligt waren. Die Übung forderte die Teilnehmer heraus, über Antidiskriminierungsmaßnahmen und Lösungen für den Landstreit zu verhandeln und sich zu einigen, wodurch ein tiefes Verständnis für die dynamische Natur von Konflikten und die Komplexität nachhaltiger Konflikttransformationsprozesse gefördert wurde. Im Anschluss an die Simulation analysierten die Teilnehmer und die CRISP-Ausbilder in Reflexionsgesprächen die Dynamik des Spiels und festigten ihr neu erworbenes Wissen.

Der Workshop umfasste auch einen Besuch der Saint-Joseph-Universität in Beirut sowie aufschlussreiche Gespräche und Fragerunden mit prominenten libanesischen Friedensstiftern. Diese Sitzungen vermittelten den Teilnehmern einen Einblick in die libanesischen Erfahrungen bei der Konfliktlösung und boten unschätzbare Einblicke durch erfahrene Experten:

  • Scheich Firas Ballout: Leiter der religiösen Abteilung der Waqf-Abteilung in Tripolis und aktiv im interreligiösen Dialog.
  • Pfarrer Dr. Riad Jarjour: Präsident des Forums für Entwicklung, Kultur und Dialog (FDCD) und Generalsekretär der Arabischen Gruppe für den islamisch-christlichen Dialog.
  • Mona Hassouna: Beraterin und Menschenrechtsverteidigerin mit den Schwerpunkten Konflikttransformation, Führung und Friedenskonsolidierung.
  • Fadi Abi Allam: Vorsitzender der Grünen Partei, Gründer der Ständigen Friedensbewegung und Koordinator der Partnerschaft zur Verhütung bewaffneter Konflikte im Nahen Osten und Nordafrika (MENAPPAC).
  • Jana Abi Morshed: Expertin für den Einsatz von Theater in den Bereichen Bildung, Gewaltfreiheit, Konfliktlösung und Mediation.
  • Dr. Makram Owais: Professor für Politikwissenschaft und internationale Angelegenheiten und Leiter der Abteilung für Sozialwissenschaften an der Libanesischen Universität, spezialisiert auf Konfliktlösung und demokratische Entwicklung.
  • Dr. Rita Ayoub: Beraterin und Hochschullehrerin mit umfassender Erfahrung im interreligiösen Dialog und in der Nachkriegsversöhnung.
  • Kämpfer für den Frieden: Eine Organisation, die ehemalige Kämpfer mit unterschiedlichem politischem, religiösem und sozialem Hintergrund vereint, die sich gemeinsam für einen friedlichen Staat einsetzen.
  • Dr. Eliane Mansour: Direktorin des Professional Center for Mediation an der Saint Joseph University.

Dieser Workshop bildete den dritten und letzten Teil unserer Schulungsreihe, die sich mit den Themen Zählung und Datenerhebung vor Ort sowie Konfliktmanagement befasst. Die Studienreise bot den Teilnehmern ein risikofreies Umfeld, in dem sie kreativ und frei denken, mit Mediationstechniken experimentieren und ihre Fähigkeiten zur Entscheidungsfindung und zum Aufbau von Beziehungen verbessern konnten.