Europa
01.10.2016

Berater für Frieden und Konflikt: Erstes ToT im Jahr 2016

Ende September 2016 trafen sich zwölf junge Friedensstifter aus sechs verschiedenen Ländern in Kiew, um ihre lokalen Projekte im Rahmen des Projekts Peace + Conflict Consultant zu planen.

Die lokalen Workshops finden im Westen und Osten der Ukraine, in Chisinau (Moldawien), im Nordkaukasus (Russland), nördlich von Baku (Aserbaidschan), in der Nähe von Eriwan (Armenien) und in Tiflis (Georgien) mit Teilnehmern aus Südossetien statt. Anschließend sollen die Teilnehmer der Work-shops ihr neu erworbenes Wissen anwenden und gemeinsam mit den lokalen Trainern (Peacebuildern) des Projekts eigene Initiativen, die sogenannten "Peace-Initiatives", umsetzen.

Das Projekt Peace + Conflict Consultant startete 2014 und wird in Kooperation zwischen der deutschen NGO CRISP (Berlin) und dem Institut für Auslandsbeziehungen (Stuttgart) durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, motivierte junge Menschen aus der Zivilgesellschaft zu ermutigen, proaktiv zu werden und soziale und politische Konflikte auf lokaler Ebene in ihren Ländern (Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, Ukraine und Russland) zu bearbeiten.

In den letzten Modulen des Projekts wurden die TeilnehmerInnen mit umfangreichem theoretischem Wissen zur Friedensförderung vertraut gemacht. Außerdem wurden sie mit den modernsten Fähigkeiten und Techniken der Friedensförderung vertraut gemacht. Durch diesen Input wurden sie befähigt, eigene Friedensprojekte vor Ort zu organisieren. Derzeit befinden sich die lokalen Friedensstifter in der Umsetzungsphase und führen ihre eigenen Aktivitäten durch. Mit ihren Friedensprojekten verfolgen die jungen Friedensstifter unterschiedliche Ziele, im Allgemeinen zielen alle anstehenden Aktivitäten auf den Abbau von Spannungen zwischen Gemeinden und/oder zwischen gesellschaftlichen Gruppen und staatlichen Institutionen.

Generell streben die Organisatoren eine Professionalisierung des Feldes der Friedensförderung an. Aktive Friedensförderung ist eine Disziplin, die sich in den letzten Jahren rasant entwickelt hat und bei der es wichtig ist, zahlreiche "lessons learned" zu berücksichtigen. Das Bild von friedensfördernden Aktivisten mit langen Haaren, die Bäume umarmen und predigen, dass die Menschen sich gegenseitig lieben müssen, ist nicht mehr zeitgemäß und hat vielleicht nie gestimmt.

Das Projekt knüpft an bereits bestehende Strukturen in den jeweiligen Ländern an, die es weiter auszubauen gilt. Die Teilnehmer kommen aus Organisationen in den Zielländern, die bereits im Bereich der Friedensarbeit tätig sind. Um ihre Arbeit effizienter zu gestalten, wird ihr Personal zusätzlich geschult.