International
21.11.2018

Durchführung des Planspiels "Kodori" mit internationalen Diplomaten

Im Rahmen des "10th International Diplomatic Re-invitation Programme" nahmen 17 Diplomaten und Teilnehmer des Internationalen Parlamentarier-Stipendienprogramms an unserem Planspiel Kodori im Auswärtigen Amt in Berlin teil.

Am 16. November haben wir unser Planspiel "Kodori" mit 17 Diplomaten und Teilnehmern des Internationalen Parlamentarischen Fellowship-Programms im Auswärtigen Amt in Berlin durchgeführt.

Das Planspiel "Kodori" befasst sich mit einer Postkonfliktsituation. Nach Jahren wachsender Spannungen zwischen den Beelinern und der Zentralregierung in Gawarusch begann eine bewaffnete Gruppe, die "Kodori-Befreiungsarmee" (UCK), ihren Kampf für die Unabhängigkeit mit Angriffen auf gawaruschische Regierungseinrichtungen und Infrastruktur. Der Erfolg der UCK führte zum Zusammenbruch der staatlichen Kontrolle über Teile der Region und löste eine humanitäre Krise aus, da Tausende von Menschen fliehen mussten. Nach zähen Verhandlungen unter der Leitung internationaler Akteure einigten sich die Kriegsparteien auf einen Waffenstillstand und einen vorläufigen Friedensvertrag. Es blieben jedoch viele Fragen offen, die alle mit der zentralen Frage zusammenhängen, wie ein dauerhafter Frieden in der Region wiederhergestellt werden kann.  

Das Simulationsspiel beginnt vier Wochen vor dem Auslaufen des ehemaligen Friedensmandats. Die UNO hat eine Konferenz einberufen, auf der die wichtigsten Akteure zusammenkommen und einen Plan zur Wiederherstellung des Friedens in der Region aushandeln. Die Aufgabe der Teilnehmer bestand darin, einen Fahrplan für die Zukunft von Kodori zu entwickeln. Die wichtigsten Diskussionsthemen waren: der Status der autonomen Region und die Aufteilung der Macht; die Verschlechterung der Situation der Binnenvertriebenen (IDPs).

Während der Simulation wollten wir einen sicheren Raum für die Teilnehmer schaffen, in dem sie in verschiedene Rollen schlüpfen und ihr Verständnis der dynamischen Natur des Konflikts, seiner Komplexität und der Fähigkeiten der internationalen Gemeinschaft zur Konfliktlösung hinterfragen konnten. Auf diese Weise wurden die Teilnehmer mit den Chancen und Hindernissen nachhaltiger Konflikttransformationsprozesse konfrontiert. Außerdem konnten sie alternative Problemlösungsansätze entwickeln und erproben.

Im Anschluss an das Spiel fand eine Auswertung statt, in der die Teilnehmer über den Prozess und ihre Lernergebnisse reflektieren konnten. Dazu gehörten die Verbesserung ihrer Verhandlungsfähigkeiten sowie ein tieferes Verständnis für die Komplexität von Postkonfliktkontexten. Während der Reflexion wurde deutlich, dass die Teilnehmer darüber nachdenken mussten, wie sie mit Störern umgehen sollten, wie sie mit versteckten Absichten umgehen sollten und was die ersten Schritte zu einem nachhaltigen Friedensabkommen sind. Abschließend lässt sich sagen, dass das fiktive Szenario von "Kodori" ein hilfreiches Mittel war, um mögliche friedensfördernde Lösungen in einer experimentellen Umgebung zu diskutieren.