Wir haben gerade ein Online-Simulationsspiel zum Thema vernachlässigte Tropenkrankheiten mit einer interdisziplinären Forschergruppe aus dem GLOHRA network durchgeführt. Die German Alliance for Global Health Research GLOHRA hat sich zum Ziel gesetzt, die globale Gesundheitsforschung in Deutschland zu stärken, indem sie eine Gemeinschaft qualifizierter Forscherinnen und Forscher vernetzt, bahnbrechende Forschungsprojekte und wissenschaftliche Veranstaltungen fördert, den wissenschaftlichen Nachwuchs unterstützt und die sektorübergreifende Zusammenarbeit verbessert.
In dem Planspiel schlüpften 25 junge Experten aus verschiedenen Forschungsbereichen wie Physiologie, Biomedizin, Epidemiologie, Sozialwissenschaften usw. in die Rollen von Akteuren in dem fiktiven subsaharischen Land Serketien. Gemeinsam tauschten sie Erkenntnisse über lokale Bedürfnisse und gemeinsame Ansätze aus und einigten sich schließlich auf einen Aktionsplan zur Bekämpfung von fünf wichtigen Krankheiten in diesem Land: Bilharziose, lymphatische Filariose, Echinokokkose, Yaws und blindes Trachom. Unten sehen Sie Screenshots von der Online-Umsetzung.
Wir nutzten das Simulationsspiel, um das Zusammenspiel sozialer, technischer, medizinischer, psychologischer, wirtschaftlicher und politischer Faktoren im Kampf gegen NTDs zu beleuchten. Warum verfehlen manche Kampagnen zur Massenverabreichung von Medikamenten ihre Ziele? Welche lokalen Bedürfnisse und Besonderheiten behindern den wirksamen Kampf gegen einige dieser Krankheiten? Wie können Forschungspläne im Bereich der globalen Gesundheit diese Bedürfnisse angemessen berücksichtigen und Schaden vermeiden? Wie kann die globale Gesundheit entkolonialisiert werden? Darüber hinaus nutzten die Teilnehmer das Simulationsspiel zum gegenseitigen Austausch über globale Gesundheitsparadigmen und diskutierten interdisziplinäre Forschungspläne.
