Training
13.01.2025

Zertifikatslehrgang an der OSZE-Akademie zeigt praktische Lösungen für Konflikttransformation auf

Im Rahmen des Programms wurden Fachleute aus Zentralasien mit innovativen Instrumenten der Friedenskonsolidierung ausgestattet, um regionale Herausforderungen wirksam anzugehen.

Vom 13. bis 17. November 2024 veranstaltete die OSZE-Akademie in Bischkek in Zusammenarbeit mit dem CRISP und dem IPD ein intensives Zertifikatstraining zum Thema Frieden und Konflikte, an dem eine Vielzahl von Teilnehmern aus Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan teilnahm. Das Programm, das von der CRISP-Ausbilderin Kateryna Pavlova und dem IPD-Ausbilder Ulugbek Nurumbetov geleitet wurde, konzentrierte sich auf praktische Ansätze zur Konflikttransformation und bot den Teilnehmern praktische Erfahrungen im Umgang mit den komplexen Aspekten der Friedensförderung.

Zu Beginn des Programms beschäftigten sich die Teilnehmer mit den grundlegenden Konzepten von Konflikt, Frieden und Gewalt und erarbeiteten sich so ein grundlegendes Verständnis des Themas.  Ein besonderer Höhepunkt des Programms war ein Tag im Ethno-Resort Supara Chunkurchak, wo die Diskussionen über Friedensförderung durch den kulturellen Kontext der traditionellen kirgisischen Küche bereichert wurden und die Rolle der Kulturdiplomatie bei der Förderung des gegenseitigen Verständnisses hervorgehoben wurde. Einer der Teilnehmer bemerkte: "Die Sitzungen im Freien zum Thema Gastdiplomatie haben nicht nur meine Wertschätzung für die kulturelle Vielfalt vertieft, sondern auch kreative Wege aufgezeigt, wie man andere in Friedensgespräche einbinden kann. Die Einbeziehung kultureller Elemente in den Dialog kann stärkere Beziehungen und gegenseitigen Respekt zwischen Konfliktparteien fördern.

An den darauffolgenden Tagen wurden fortgeschrittene Konfliktanalysetechniken anhand von Fallstudien und speziellen Instrumenten geübt, um Konflikte zu analysieren und strategische Interventionen zu entwickeln. Ein besonderer Höhepunkt war das Simulationsspiel "Kodori", das die Komplexität der Beendigung eines grenzüberschreitenden Konflikts nachstellte, einschließlich des Prozesses der Entwaffnung, Demobilisierung, Wiedereingliederung, Übergangsjustiz und der humanitären Situation. Diese immersive Erfahrung ermöglichte es den Teilnehmern, ihre Entscheidungsfähigkeit zu testen und gemeinsam an möglichen Lösungen für vielschichtige Probleme zu arbeiten. In ihren eigenen Worten: "Das Planspielsegment war besonders aufschlussreich. In einem realistischen grenzüberschreitenden Konfliktszenario konnte ich die Komplexität der Friedenskonsolidierung in einer sicheren, aber herausfordernden Umgebung erleben. Es war inspirierend zu sehen, wie sich die Theorie in die Praxis umsetzen lässt.

Den Abschluss des Programms bildeten Sitzungen über handlungsorientierte Friedensförderung, einschließlich des "Do No Harm"-Ansatzes, der Theorie des Wandels und der Entwicklung von Projektvorschlägen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer betonten den praktischen Wert dieser Sitzungen. Eine Teilnehmerin merkte an: "Der Fokus auf handlungsorientierte Friedensförderung und der 'Do No Harm'-Ansatz haben mich angesprochen und werden meine Bemühungen bei der Projektentwicklung leiten. Ich bin jetzt in der Lage, Vorschläge zu entwerfen, die nicht nur den Frieden fördern, sondern auch auf mögliche Risiken und Bedürfnisse der Gemeinschaft eingehen."