Interview
25.11.2023

Andreas Muckenfuß diskutiert über innovatives Lernen durch politische Brettspiele

Andreas Muckenfuß, Gründer und Geschäftsführer von CRISP e.V., gibt im Live-Interview mit der Spieleschmiede - einer Crowdfunding-Plattform für kreative Brettspielideen aller Art - während des internationalen Brettspielkongresses in Essen Einblicke in die Methode des Planspiels und deren Einsatz in der politischen Bildung.

Muckenfuß erklärte, dass der Ansatz von CRISP darin besteht, Simulationsspiele zu entwickeln, die reale politische und soziale Herausforderungen simulieren. In diesen Planspielen treten verschiedene Akteure auf, und die Teilnehmer übernehmen diese Rollen. Ziel ist es, das Verständnis der Teilnehmer für Konflikte zu verbessern und sie zu inspirieren, lokale Initiativen und Aktivitäten zur Konfliktlösung zu entwickeln. CRISP bietet ein so genanntes "politisches Labor", in dem verschiedene Interventionen getestet werden, und die daraus resultierenden Initiativen unterstützen die Bemühungen zur Friedenskonsolidierung.

Eine der größten Herausforderungen ist die Notwendigkeit, komplexe Probleme spielerisch darzustellen. Das Team von CRISP arbeitet sorgfältig daran, die Lernziele zu definieren und sicherzustellen, dass die Teilnehmer aus jedem Spiel wertvolle Erkenntnisse gewinnen.

Andreas merkte an, dass sie sich zwar in erster Linie auf politische Bildung konzentrieren, es aber schwierig sein kann, als externe Organisation Zugang zu Schulen in Deutschland zu erhalten. In der Regel benötigen sie zwischengeschaltete Organisationen, um ihren Zugang zu erleichtern. In anderen Ländern sei es jedoch einfacher, mit Schulen zusammenzuarbeiten. So führte CRISP beispielsweise 90 Workshops mit den entwickelten Simulationsspielen durch, um Kinder und Jugendliche in den Verfassungsprozess in Chile einzubeziehen.

Trotz der wertvollen Arbeit von CRISP bleibt die Finanzierung der politischen Bildung eine ständige Herausforderung. Auf die Frage nach der Kommunikation in mehreren Sprachen betonte Muckenfuß, dass die Organisation mit offiziellen Institutionen zusammenarbeite und die Spiele in den jeweiligen Sprachen durchgeführt würden. Die Entwicklung der Simulationsspiele ist ein gemeinschaftlicher Prozess mit lokalen Partnern.

Andreas erwähnte auch die unterschiedliche Akzeptanz ihres Ansatzes und erklärte, dass die Menschen in Deutschland und Europa den Wert von Planspielen als Bildungsinstrument verstehen. In anderen Ländern stoßen sie jedoch auf Skepsis und müssen die Beteiligten von den Vorteilen überzeugen.

Mit Blick auf die Zukunft konzentrieren sich die Ziele der CRISP-Organisation auf die gemeinnützige Mission, wobei interkulturelles Verständnis und harmonische Koexistenz über den Profit gestellt werden. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung des Bewusstseins und der Zusammenarbeit in globalen Fragen in den kommenden Jahren.

Wir sind sehr dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, Teil der Spieleschmiede zu sein und die Methode der Planspiele zu diskutieren. Wir freuen uns auf weitere Diskussionen zu diesen Themen!

Sie können sich das Interview HIER ansehen. Andreas' Teil beginnt bei 05:36. Viel Spaß!